Wie startet man ein Reallabor? Wie findet man das Thema? Wie die richtigen Partner? Wie viele Partner braucht man? Und wie erreicht man eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe?
Im zweiten Teil der virtuellen Impulsveranstaltung „Reallabore“ am 20. Mai ging es darum, die richtigen Fragen zu stellen. Denn die TRIO-Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter wollten lernen, wie man das mit den Reallaboren am besten angeht, und befragten hierzu ausführlich die eingeladenen Expertinnen und Experten.
Frage und Antwort standen dabei Akteure aus der Region mit Prof. Dr. Clemens Bulitta von der OTH Amberg-Weiden als Leiter des Projekts „5G4Healthcare“ und Dr. Nicola Sennewald von der Hochschule München als Geschäftsleitung des Netzwerks „M:UniverCity“. Weitere Gesprächspartner waren Kolleginnen und Kollegen aus dem BMBF-geförderten Innovative Hochschule (IHS) Programm, Prof. Dr. Birgit Apfelbaum und Thomas Schatz vom Projekt „TransInno_LSA“ an der Hochschule Harz sowie Prof. Dr. Peter Dehne und Clemens Weiss von "HiRegion" an der Hochschule Neubrandenburg. Die vorgestellten Reallabore und Living Labs zeigten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die ganze Vielfalt dieser Art des bidirektionalen Wissenstransfers auf. Die Themen erstreckten sich dabei von altersgerechtem Wohnen und Technikakzeptanz, über Mobilitätslösungen im ländlichen Raum bis zur Anwendung der 5G Technologie in der medizinischen Versorgung. Ergänzt wurde die Expertise von Dr. Editha Marquardt vom IHS-Projekt „WITI“ an der Universität Speyer und Dr. Oliver Parodi vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Beide Referenten brachten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern schon im ersten Teil der Veranstaltung am 13. Mai mit zwei Impulsvorträge (siehe Links unten) das Konzept von Reallaboren durch ihre langjährige Erfahrung in der Leitung verschiedener Reallabor-Projekte in Baden-Württemberg näher.
Am Ende beider Veranstaltungen stand für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer fest, dass sich Reallabore nicht kurzfristig und nebenbei realisieren lassen. Für die erfolgreiche Neugründung eines Reallabors finden sich die Partner am besten aus schon bestehenden Projekten, Partnerschaften oder regionalen Netzwerken heraus zusammen, denn wenige, aber dafür motivierte Partner sind zu Beginn essentiell. Außerdem sind gegenseitiges Vertrauen, Wertschätzung und vorausschauendes Erwartungsmanagement unabdingbar, damit der Dialog auf Augenhöhe gelingen kann. Auch wenn dadurch mit einer längeren Anbahnungsphase zu rechnen ist - werden all diese Ratschläge befolgt, dann stehen die Zeichen für ein Reallabor auf „Los“.
Für TRIO waren die beiden Veranstaltungen ein voller Erfolg. Zum öffentlichen ersten Teil schalteten sich 91 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland zu. 82% der Zuhörerinnen und Zuhörer stimmten der Aussage zu, dass die virtuelle Veranstaltung eine Präsenzveranstaltung gut ersetzen konnte. Auch wurde das virtuelle Format als „praktisch“ bezeichnet, „Vermutlich wäre ich in ‚normalen Zeiten‘ nicht zu einem Präsenztermin gekommen“, äußerte sich eine Teilnehmerin. Beim zweiten Termin nahmen dann vor allem TRIO-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter teil, um in kleinen Gruppen in Breakout-Sessions die Reallabor-erfahrenen Gäste eingehend zu befragen und anschließend die wichtigsten Erkenntnisse zu diskutieren. Als Pluspunkt wurden hier „die Austauschmöglichkeit mit Experten aus der Praxis“ genannt, und die Veranstaltung als „inhaltlich super interessant, gerade für kleinere Städte und den ländlichen Raum“ gelobt.
Es gilt also nun, die Fühler nach möglichen Themen und Partnern in der TRIO-Region Ostbayern auszustrecken. Wir werden berichten!