Soziale Netzwerke sind mittlerweile aus dem medialen Alltag der Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Allen voran YouTube als soziales Videonetzwerk und Facebook als soziales Beziehungsnetzwerk, Instagram und Snapchat als soziale Bildnetzwerke und Twitter als soziales Blogging-Netzwerk. Das sind die derzeit reichweitenstärksten und grundlegenden sozialen Netzwerke.
Gute Gründe, um Social Media für die Wissenschaftskommunikation zu nutzen:
- Nutzung bei der täglichen Arbeit in Forschung und Lehre sowie Wissenschaftskommunikation
- Reichweite zu extrem breitem Publikum und zielgruppenorientierte Ansprache
- Verbreitung und Erhöhung der Wirkung von Forschungsergebnissen bei der Zielgruppe
- Netzwerkaufbau mit neuen Forschungspartnerinnen und -partnern oder Hochschulabsolventinnen und –absolventen
Wer hilft mir bei der Umsetzung
Die Hochschul- und Wissenschaftskommunikation (HoWiKo: Marketing, Pressestelle, Öffentlichkeitsarbeit) ist federführend für die externe Kommunikation und daher Ansprechpartnerin für die Social-Media- Kommunikation. Eine enge Verzahnung der wissenschaftlichen Aktivitäten mit der HoWiKo ist daher
unbedingt angezeigt. Dies gilt für die richtige Frequenz der Informationen, deren Tonalität und die Wahl der geeigneten Social-Media-Kanäle. Gleichzeitig kann die HoWiKo die Forscherinnen und Forscher beim Thema Social-Media-Kommunikation professionell unterstützen bzw. diesen einen entsprechenden
Benefit bieten. Die jeweiligen Social-Media-Aktivitäten sind daher mit der HoWiKo abzustimmen und über die HoWiKo nach außen zu kommunizieren. Lediglich vereinzelt können nach Absprache Social-Media-Aktivitäten über individuelle persönliche Profile gestreut werden. Einzelheiten hierzu können dem jeweiligen Kommunikationsleitfaden der Hochschulen entnommen werden.
Wichtige Fragen für die Social-Media-Strategie:
WAS
- Was ist mein Ziel: Möchte ich informieren, unterhalten oder überzeugen?
- Welches Thema möchte ich adressieren, welche Inhalte möchte ich vermitteln, was will ich erreichen?
WER
- Wer ist meine Zielgruppe: Wen möchte ich ansprechen, welches Vorwissen und welche Erwartungen hat meine Zielgruppe?
WO
- Welche Plattformen bzw. Netzwerke möchte ich nutzen?
WANN
- Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Inhalte zu veröffentlichen?
- Wie oft möchte ich Inhalte posten?
VORTEILE durch die Unterstützung der HoWiKo
- Es ist in den allermeisten Fällen sinnvoller, bereits bekannte und etablierte Kanäle (beispielsweise die der eigenen Hochschule) mit Beiträgen zu versorgen, als eigene neue Kanäle zu erstellen. So kann man von einer bereits existierenden Reichweite profitieren.
- Wenn auf eine allgemeinverständliche Sprache geachtet wird, sind viele Themen der Wissenschaft für die breite Allgemeinheit interessant.
- Im Social-Media-Bereich ist es sehr wichtig, dass regelmäßig gepostet wird (wie oft, ist von Kanal zu Kanal unterschiedlich, auf Instagram sollte man zum Beispiel schon täglich posten, auf YouTube reicht es eventuell alle 1–2 Wochen). Das ist bei sehr speziellen Teilgebieten oder einzelnen Abteilungen / Laboren / Projekten meist nicht dauerhaft realisierbar. Wenn nicht regelmäßig neue Inhalte geliefert werden, werden diese Kanäle sehr schnell wieder „aussterben“.
Text: Simone Lindlbauer
Ersterscheinung: TRIOKOMM/Herbst 2020
Weiterführende Infos und Links
Woran bei der Einrichtung eines Social-Media-Kanals zu denken ist, fasst der Social Media Guide for EU funded R&I projects kurz und knapp zusammen. Der von der Europäischen Kommission herausgegebene englischsprachige Leitfaden ergänzt Inhalte des Grant Agreements von Horizon 2020 Projekten, auf die im Leitfaden verwiesen wird. Um Forschenden die Wahl der richtigen Plattform zu erleichtern, werden die wichtigsten sozialen Medien in Form eines kurzen Steckbriefs vorgestellt. Darüber hinaus erhalten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Tipps, wie die eigene Zielgruppe erreicht und erweitert werden kann, und wie Stil, Inhalt und Tonfall der Tweets anzupassen sind.
The 30-Day Impact Challenge: the ultimate guide to raising the profile of your research – Welche Möglichkeiten gibt es, die eigene Forschung bekannter zu machen und mit anderen zu vernetzen? Diese englischsprachige Handreichung nimmt die wichtigsten sozialen Medien für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter die Lupe und gibt konkrete Anleitungen und Tipps zum Erstellen von Profilen und für Nutzungsfunktionen.
Communicating Science with Social Media – Wissenschaftskommunikation online – was gibt es dabei zu beachten? Diese englischsprachige Artikelserie fasst zusammen, gibt Tipps, stellt Dinge einander gegenüber oder infrage. Die Empfehlungen basieren auf Interviews mit Experten der Branche und richten sich an Neulinge im Bereich Wissenschaftskommunikation.
Social Media Tipps – Was gilt es bei sozialen Medien zu beachten? Zu Zielgruppen, besserer Interaktion und Reichweite der Kommunikationsstrategie
Engaging the public through social media – Wissenschaftskommunikation in sozialen Medien wird für Forschende immer relevanter. Beiträge nur nach Bauchgefühl hochzuladen führt jedoch häufig nicht zur gewünschten Aufmerksamkeit. Diese englischsprachige Leitlinie des National Co-ordinating Center for Public Engagement (NCCPE) nimmt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an die Hand und leitet sie durch den Planungsprozess für eine effektive Online-Kommunikation.